Versuche, die Vanille außerhalb Mexikos anzupflanzen und zu züchten, scheiterten lange Zeit, da sie nur durch ganz bestimmte, ausschließlich in Mexiko und Zentralamerika vorkommende, Bienen- und Kolibriarten bestäubt werden kannIn anderen Ländern, wo diese natürlichen Pollenüberträger nicht vorkommen, muss der Mensch deren Funktion übernehmen. In Plantagen wird immer händisch bestäubt, da hierdurch der prozentuale Anteil an den entstehenden Vanilleschoten erhöht werden kann.
Erst 1837 gelang es dem belgischen Botaniker Charles Morren, den Fortpflanzungsmechanismus der Vanille aufzuklären und eine künstliche Bestäubung in einem Gewächshaus durchzuführen. Fast zur gleichen Zeit, im Jahr 1841, glückte dem Plantagensklaven Edmond Albius ebenfalls eine künstliche Bestäubung, als Lohn soll er später seine Freiheit zurückerhalten haben.
Anbau
Echte Vanille ist teuer und begehrt. Zum einen wird mit einer Welternte von ca. 1000 Tonnen jährlich der Bedarf bei weitem nicht gedeckt. Zum anderen sind Kultivierung, Pflege, Bestäubung aber auch der Fermentierungsprozess aufwendig und langwierig.
So benötigen viele Orchideen für ihr Wachstum einen bestimmten Pilz an ihren Wurzeln. Als Kletterpflanze wird Vanille auf Stangen oder Bäumen gezogen.
Die arbeitsaufwändige künstliche Bestäubung wird meist mit einem Stachel pflanzlicher Herkunft (Kaktus, Bambus, etc.) durchgeführt und benötigt Feingefühl und Übung.
Die bis zu 30 cm langen Vanille-Schoten werden gelbgrün kurz vor der Reife geerntet. Die Früchte müssen blanchiert werden, wochenlang in der Sonne trocknen und anschließend in Kisten ausreifen, bevor sie ihren charakteristischen Geschmack bekommen.
Durch die Trocknungs- und Fermentierungsprozesse wandeln sich Vorstufen des Vanille in Vanillin, den Hauptaromastoff der Vanille, um. Gleichzeitig schrumpfen die Fruchtkapseln zu den bekannten schwarz-braun glänzenden Vanillestangen.
Verwendung
Vanille gilt zweifelsfrei als die „Königin der Gewürze“. Ihr einzigartiger Geschmack setzt sich aus mehr als 200 unterschiedlichen natürlichen Aromastoffen zusammen. Vanille wirkt sanft aber spürbar. Sie hilft dem Körper sein Gleichgewicht zu finden, indem sie bei Stress entspannt und bei Müdigkeit anregt. Auch regt die Vanille die Verdauung an und fördert die Produktion von Gallenflüssigkeit. Das hilft dabei, süße und fette Speisen zu verdauen - ein Grund, warum viele sie gerade bei solchen Gerichten gerne als Gewürz wählen.
Achtung: Kühl und dunkel lagern!
Bilder zur Vanilleverarbeitung finden Sie in der Galerie.