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Pfeffer

„Geh doch hin, wo der Pfeffer wächst“, forderte man schon im Mittelalter lästige Mitmenschen auf. Sie sollten verschwinden in einem unvorstellbar fernen Land, aus dem es keine Wiederkehr gab. Ursprünglich gab es den „Piper Nigrum“ nur an der „Pfefferküste“ Südindiens, heute wird er in vielen tropischen Ländern angebaut.

Geschichte

Die gute Haltbarkeit, seine Ergiebigkeit und der nur mit sehr wenigen damals überhaupt erhältlichen Zutaten realisierbare scharfe Geschmack machten Pfeffer zu einem kostbaren Fernhandelsgut, das zeitweilig mit Gold aufgewogen wurde.

Viele blutige Kreuzzüge wurden vordergründig wegen der Christianisierung des Orients und der Bekämpfung des Islam vorangetrieben, in Wirklichkeit ging es jedoch viel stärker darum, den Handel mit Gewürzen zu kontrollieren. Bis ins 15. Jahrhundert hielten nämlich die Araber das Monopol für den Import der Gewürze aus Asien und den Export nach Europa. Dies war auch einer der Gründe, warum Marco Polo einen eigenen europäischen Karawanenbetrieb nach Asien aufbauen wollte und Christoph Kolumbus und andere Seefahrer einen Seeweg nach Indien suchten.  

Anbau

Als Kletterpflanze benötigt Pfeffer Gerüste oder Stützbäume zum Gedeihen. Er kann rund zehn Meter hochranken, wird aber für die Kultivierung meist auf ca. drei Meter kurz gehalten. Die etwa 10 cm langen Rispen tragen 20 – 150 weiße, kleine Einzelblüten. Nach der Bestäubung reifen die Pfefferbeeren in 6 – 7 Monaten heran. Somit kann zwei Mal jährlich geerntet werden.

Je nach Weiterverarbeitung wird grüner, schwarzer, weißer oder roter Pfeffer aus der Frucht gewonnen.

Grüner Pfeffer ist noch unreifer Pfeffer, der direkt nach der Ernte in Salzwasser eingelegt und schnell bei hohen Temperaturen getrocknet oder gefriergetrocknet wird, wodurch er seine frische grüne Farbe behält.

Zu schwarzem Pfeffer wird die noch unreife Frucht durch längere Trocknung.

Weißer Pfeffer entsteht, indem man die reifen Beeren in Wasser einweicht, so dass sich die Schale durch Fäulnis ablöst. Danach werden sie mechanisch geschält und getrocknet.

Roter Pfeffer besteht aus vollkommen reifen, ungeschälten Pfefferbeeren und wird in Laken eingelegt. Er ist sehr selten. Noch seltener wird roter Pfeffer in getrockneter Form angeboten.

Heilwirkung

In der medizinischen Heilkunde findet schwarzer Pfeffer Verwendung gegen Magenverschleimung, Unverdaulichkeit und Blähungen, er wirkt durch die Stimulanz der Magenschleimhaut als Mittel gegen Fisch- und Fleischvergiftung.

Ein Brei aus Pfeffer, Kümmel, Brotkrumen und Essig als Wickel auf Stirn und Schläfen gelegt hilft bei Kopfschmerzen.

Bilder zur Pfefferverarbeitung finden Sie in der Galerie.